„Hirudo medicinalis“ lautet der lateinische Name des Blutegels. Er gilt als lebende Mini-Apotheke, denn sein Speichel besteht aus über 100 Wirkstoffen. Diese lindern Schmerzen und Entzündungen, fördern die Durch- blutung und hemmen die Blutgerinnung.
Ein Ringelwurm als lebendiges Arzneimittel?
Was auf den ersten Blick seltsam anmutet, kann unseren Vierbeinern bei vielen Erkrankungen Erleichterung verschaffen.
Der 4-10g schwere Egel sondert bei seiner Blutmahlzeit, die ca 40- 90 Minuten dauert, verschiedene gerinnungs- und entzündungshemmende Stoffe ab. Die Nachblutung nach dem Saugakt führt zu einer verbesserten Nährstoffzufuhr der Zellen und zu einer Entgiftung in der Umgebung der Bisstelle.
Die tierischen Patienten tolerieren die Behandlung i.d.R. sehr gut.
Der Ablauf der Blutegeltherapie hat sich aufgrund des neuen Tierarzneimittelgesetzes seit Februar 2022 geändert.
Aus diesem Anlass möchten wir Euch darüber informieren, dass nach der Regelung des § 50 Absatz 2 TAMG andere Personen als Tierärzte diese Arzneimittel bei Tieren nur anwenden dürfen, soweit sie von dem behandelnden Tierarzt verschrieben oder abgegeben worden sind und eine tierärztliche Behandlungsanweisung für den betreffenden Fall ausgehändigt wurde.
Uns Therapeuten ist es nicht mehr möglich, die Blutegel ohne vorherige tierärztliche Verordnung (Rezept) zu nutzen.
Vorgehensweise: Ihr nehmt Kontakt mit Eurem Tierarzt auf und besprecht die notwendige Therapie und die Anzahl der benötigten Blutegel.
Nach Erhalt des Rezeptes, können dann die Blutegel von mir bestellt werden.
Der Einsatz von Blutegeln ist nur bei „NICHT-SCHLACHTPFERDEN“ erlaubt.
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